Es war wieder einmal an der Zeit, der großen Zinne in den wunderschönen Sextener Dolomiten einen Besuch abzustatten.

Lukas und ich entschieden uns für die Nordostkante, den historischen Anstieg von Angelo Dibona aus dem Jahre 1908, um auf den knapp 3000er (2999m) hohen Gipfel zu klettern. Das Wetter war gut gemeldet… erst in den Abendstunden sollte es leichten Regen geben. Um 5 Uhr starteten wir in Innsbruck und kamen rasch auf die Auronzohütte und zum Einstieg der Tour.

Zustieg zur Dibonakante…

Leider waren wir nicht die ersten Seilschaften und wir mussten uns hinter 2 slowenischen Pärchen einreihen. Die Plaudereien am Stand waren zwar sehr nett, aber klettertechnisch war die Warterei nicht sehr prickelnd. Leider konnten wir diesen Umstand nicht ändern und so blieben wir brav hinter den 2 Seilschaften die den Weg nach oben suchten. Im Sonnenschein konnten wir eine Seillänge nach der anderen gemütlich hinter uns bringen. Am Ringband angekommen dachten wir, dass nun die 2 slowenischen Seilschaften, wie angekündigt, zur Abseilpiste ausqueren, aber Fehlanzeige. Auch sie wollten noch zum Gipfel und während wir wieder am Stand warteten, änderte sich das Wetter schlagartig und es begann zu Hageln.

Das Wetter wurde immer schlechter…

Nun dachten wir selber über ein Ausqueren zur Abseilpiste nach, aber wir ließen und vom Wetter und unseren Vorgängern nicht aufhalten und harten so am Stand weiter aus, bis wir endlich auch wieder selbst weiterklettern konnten. Überraschenderweise waren in diesem Wetter unsere Vorgänger ziemlich schnell und so kamen wir auch rasch auf den Vorgipfel. Nach dem Abseiler vom Vorgipfel trafen wir wieder auf die Slowenen, denen wir noch den Weiterweg auf den Hauptgipfel erklärten. Als auch wir noch die letzten Meter auf den Gipfel kletterten, kam plötzlich die Sonne zum Vorschein und belohnte uns für unsere Hartnäckigkeit – vielen Dank.

Am Gipfel der großen Zinne

Nachdem wir diesen Moment genossen haben, starteten wir zum Abstieg und stiegen die ersten Meter alles ab. Am ersten “Hauptabseiler” stießen wir auch auf alle weiteren Seilschaften die heute über die Dibonakante unterwegs waren. Dabei ergaben sich einige nette Plaudereien am Stand, aber schlussendlich setzten wir unseren Abstieg rasch fort und so konnten wir auch den Staus an den Abseilern ausweichen…

Als wir wieder am Wanderweg zwischen Auronzo und Lavaredohütte ankamen, spielte das Wetter noch einmal kurz verrückt… einmal Regen, dann wieder Sonne… das machte uns aber nichts mehr aus und wir erreichten unser Auto am Parkplatz der Auronzohütte. Nachdem alles verstaut war, genossen wir in Doblach noch eine Pizza, bevor es zurück nach Innsbruck ging. War wieder einmal ein schöner Ausflug in die traumhaften Dolomiten – vergelt’s Gott.

Beim Auto angekommen… ein kleines Geschenk der Natur.

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