Ein prächtiger Herbsttag war angesagt an diesem 23. September 2021 – und es sollte auch tatsächlich nicht nur wettermäßig, sondern auch für das Herz des Kletterers ein ausgesprochen angenehmer und genussvoller Tag werden.

Kurt Arbeiter hatte mich angerufen, ob ich nicht Lust hätte mit ihm auf den Melzerturm zu klettern. Er ist Mitglied der „Melzerknappen“ und möchte deshalb verschiedene Stationen dieses Erschließers der Gebirge aus der Jahrhundertwende nachempfinden. 1899 hatte Otto Melzer mit Fritz Miller diesen Turm, der zwischen dem Grubreisen Südturm und dem Nordturm steht, erstmals erstiegen.

Das hat mich sofort fasziniert, noch einmal auf diesen Turm zu steigen, auf den ich 1987 mit Elmar Zobl bei Regen geklettert bin. Auch ich habe eine besondere Beziehung zu den Erstbesteigern dieses Turmes. Fritz Miller war mein Seniorchef, der auch am Schlicker Nordturm den bekannten Millerriss erstbegangen hat. Und auch Otto Melzer ist mir aus meiner Zeit bei Miller Optik ein Begriff, weil nämlich Rudi Melzer, ein direkter Nachfahre von Otto Melzer, lange Jahre mit mir gemeinsam bei Miller beschäftigt war und oft von den alpinen Taten seines Verwandten berichtet hatte.

An der Westseite führt der Weg der Erstersteiger zunächst durch einen Kamin bis zu einem Stand an der Kante des Westgrates. Hier geht es luftig und steil links ums Eck und weiter hinauf auf den südlichen Zacken.

Weiter geht’s am schmalen Grat hinüber zum Hauptgipfel, wo eine komfortable, gebohrte Abseilstelle eingerichtet ist.

„A bissele brüchig is es schun – aber mir sein ja im Karwendel . . .“

Der Übergang vom Südzacken zum Hauptgipfel.

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Walter Spitzenstätter

Walter ist als Tourenwart dafür zuständig, dass am Ende jeden Jahres die Tourentätigkeit unserer Mitglieder erfasst und archiviert wird. Dabei ist er auf den Fleiß der Kameraden angewiesen, die ihre Bergfahrten aufschreiben und als Liste abgeben sollten. Die meisten machen sich die Mühe und halten die Erfolge des Jahres fest, damit auch unsere Nachkommen noch erfahren können was in unserer Zeit im alpinen Bereich geschehen ist.