King Crimson V+A0
M.Wolf, R.Purtscheller 1977
Da mein Bruder über den Sommer nicht in Tirol war, war die Freude umso größer im Herbst doch noch eine Nordwandkletterei zusammen unternehmen zu können. Da ich die erste Länge schon von einem vorherigen Versuch kannte, überließ ich diese getrost Christoph, welcher als erst einmal die freie Variante versuchte. Durch die kalten Finger wurde aus einem Rotpunkt leider nichts. Trotzdem egal, da auch das Hakenziehen auf diesen 5m Spaß macht. Die restlichen Längen konnten wir recht souverän frei klettern, da die Linienführung dank Haken recht übersichtlich ist und der Fels als bombastisch schön für Kögelverhältnisse zu beschreiben ist. Die „Schlüsselstelle“ fiel auf mich, fühlte sich aber nicht schwerer als die anderen Seillängen an, nur brüchiger und komischer. Darauf hin noch der tolle weiße Fels der ausgewaschenen Rinne und schon ist man im riesigen Trichter der NW-Wand. Man folgt dem klassischen Weg des Fliegerbands bis auf den Gipfel, da aus eigener Erfahrung der Notabstieg nur als solcher genommen werden sollte. Nämlich als Abstieg im Notfall. Bis zum Gipfel brauchten wir knapp 3:45 h. Eine ausgesprochen tolle Tour und an Schönheit in den Kögeln kaum zu übertreffen.
Noch ein paar Tipps:
- Keile fanden wir ein wenig sinnlos, ein Set Totems lässt sich aber super Unterbringen. Hammer und Haken natürlich nie ein Fehler.
- Um den großen Pfeiler zum 2ten Stand absichern zu können benötigt es einen 4er Friend. Geht aber auch, mit Inkaufnahme eines potentiell sehr langen Sturzes, ohne.
- Wenn man den Zwischenstand der 2ten Seillänge nicht benützt, würde ich den Haken beim queren auf dem unteren Band nicht einhängen, da der Seilzug ansonsten recht groß wird.
- Im großen Trichter klettert man die Linke Verschneidung, in welcher auf halber Höhe ein großer Klemmblock steckt. (BH Stand)